Trennungs- Scheidungsberatung und Mediation

Stresserleben vor, während und nach der Trennung

Die Notwendigkeit der Stressreduktion in der Trennungs- und
Scheidungsberatung

Dem Phänomen Stress wurde bislang im Kontext von Trennungs- und
Scheidungsfragen kaum Aufmerksamkeit geschenkt. Vielmehr liegt der Fokus auf
Beratungsansätzen, die streitigen Eltern zu Lösungen verhelfen sollen.
In diesem Beitrag wird zum einen beschrieben, mit welchen Stressoren Familien
im Trennungs- und Scheidungsverlauf konfrontiert sind, zum anderen welche
Methoden helfen, dem Stress entgegen zu wirken.
Man weiß heute, dass Stress Auswirkungen auf unseren gesamten Organismus
hat. Meistens äußert sich dieser in körperlichen Reaktionen wie Schlafstörungen,
Verspannungen im gesamten Körper sowie psychosomatischen Reaktionen, bis
hin zu ernsten stressbedingten körperlichen Erkrankungen.
Daher macht es wenig Sinn, Elterngespräche anzubieten, wenn die Betroffenen
unter hohem emotionalem Druck stehen. Je mehr Stress erlebt wird, desto
weniger ist es möglich, Zugang zu den eigenen Ressourcen zu bekommen.
Entscheidet sich das Paar auseinander zu gehen, liegt meist schon eine lange
Belastungszeit hinter den Betroffenen. Es ist davon auszugehen, dass bis zum
Zeitpunkt der Trennung eine lange vorangegangene Ambivalenzphase
stattgefunden hat. Das bedeutet, der Stress, also die Fragen rund um eine
mögliche Trennung und die damit verbundenen Ängste, beeinflusst das Paar und
die Familie bereits seit Jahren. Dies hat zur Folge, dass die einzelnen
Familienmitglieder, das (ehemalige) Paar, aber natürlich auch die betroffenen
Kinder, bereits physisch und psychisch geschwächt in die eigentliche
Trennungszeit gehen. Eine Trennung bedeutet, tiefgreifende Einschnitte und
Veränderungen für das ehemalige Paar.
Welche Belastungen müssen also bewältigt werden?
Der Verlust eines geliebten Menschen
Trennung aus einer intensiven langen Liebesbeziehung ist der zweitgrößte
Stressor, den Menschen durchleben. Noch belastender wird in der Literatur nur
der Tod eines nahen Familienangehörigen beschrieben.
Der Verlust des Partners löst in der Regel eine erhebliche Belastung aus. Die
Erfahrungen aus der Beratung von Trennungseltern sowie der
Scheidungsforschung zeigen, welchen Stressoren die Betroffenen ausgesetzt
sind, wenn sie die Trauer über den Verlust durchleben. Phasen von
Depressionen, Wut, Schlafstörungen, verändertes Essverhalten, Erschöpfung,
innere Leere, Einsamkeit gepaart mit Ängsten gehören zu einem ganz normalen Trennungsprozess und haben erhebliche Auswirkungen auf das Wohlbefinden des
Einzelnen. Immer wieder wird vergessen, durch wie viele Trennungsphasen die
Betroffenen gehen und welche, teils auch ausgeprägten gesundheitlichen, Folgen
dies haben kann.
Der Abschied einer Lebensvision
Nach wie vor stellt eine Ehe und die Gründung einer Familie einen enorm hohen
Wert im Leben dar. Verständlicherweise stellt der Abschied einer solchen
gemeinsamen Lebensvision eine erhebliche Belastung dar. Das Selbst wird durch
die Rollen in diesem Kontext definiert. Die Fragen in der Beratung sind häufig:
„Wer bin ich denn jetzt überhaupt noch?“
Das System Familie muss neu definiert werden
Ist die eigentliche Trennung beschlossen, müssen sich beide Partner neu
orientieren. Für viele ist zunächst die gewohnte Alltagsroutine gänzlich
durchbrochen. Selbst wenn ein Elternteil in der gemeinsamen Familienwohnung
verbleiben kann, ist der Übergang in ein entspanntes Single-Familienleben erst
einmal sehr erschwert. Jeder in der Familie muss einen neuen Platz und seine
neue Rolle finden. Auch der Elternteil, der aus der gemeinsamen
Familienwohnung ausgezogen ist, muss sich in der neuen Alltagsrealität einleben.
Für beide Partner bedeutet allein diese Phase eine erhebliche Belastung. Alle
Beteiligten der Familie müssen mit der Neuorientierung auf ihre Weise
zurechtkommen.
Die wirtschaftlichen Herausforderungen
Unabhängig von den emotionalen Anforderungen haben Trennungsfamilien
erhebliche wirtschaftliche Probleme. Aus einem Familieneinkommen müssen nun
zwei Familiensysteme finanziert werden. Dies führt zu Einschränkungen des
bisher geführten Lebensstils. Oft reicht der finanzielle Rahmen nicht aus und die
Mutter, die vielleicht bislang im Schwerpunkt die Versorgung der Kinder
übernommen hat, muss nun zusätzlich einer Erwerbstätigkeit nachgehen. Sehr
oft kann sie dies nicht in ihrem ursprünglichen Beruf tun, sondern muss sich in
ein neues Arbeitsfeld einarbeiten, was wiederum Anpassungsleistungen erfordert.
Umgang mit Konflikten
Keine Trennung geht ohne Konflikte einher. Je nachdem wie stark die Konflikte
ausgeprägt sind, leidet die gesamte Familie. Wie und in welcher Form die Eltern
ihre Konflikte lösen, hängt auch von der voraus gegangenen Paardynamik ab. Es
ist also auch relevant, wie konstruktiv die Partner in der Ehe Konflikte lösen
konnten. Viele Eltern können die Ressourcen aus Zeiten der Partnerschaft auch in
der Trennung nutzen. Anderen stehen diese Kompetenzen nicht zur Verfügung.
Sie leiden sehr unter den ständig aufkeimenden Konflikten und finden keinen
konstruktiven Weg miteinander. Oft fühlen sie sich den Konflikten hilflos
ausgeliefert, dies führt wiederum zu einer Reduktion des Selbstwertgefühls. Eine
eigene Selbstwirksamkeit wird nicht mehr wahrgenommen. Versuchen die Eltern
ihre Konflikte seitens der Familiengerichte zu lösen, erhöht sich der Druck umso
mehr.
Angst vor der Zukunft
Die Erfahrung zeigt, dass die von Trennung betroffenen Elternteile sich sehr mit
dem beschäftigen, was sie in Zukunft noch alles belasten kann. Meistens sind
dies eher Katastrophenphantasien, die sie zusätzlich unter enormen Stress
setzen. Die häufigsten Themen sind: Welchen „Schaden“ werden die Kinder
durch die Trennung nehmen? Wie kann ich finanziell zurechtkommen? Werde ich
je wieder einen neuen Partner haben? Die Ängste, wie sich die eigene Situation
entwickeln kann, zehren sehr an ihren Kräften. Dass sich das Leben auch nach
einer Trennung zum Positiven wenden kann, kommt meistens in den
Zukunftsphantasien nicht vor.
Sorgen um die Kinder
Die meisten Eltern trennen sich lange Zeit nicht aus Sorge um ihre Kinder. Sie
befürchten, die Kinder könnten sich nicht gut entwickeln, wenn die Eltern sich
trennen. Die Schuldgefühle gegenüber den Kindern tragen also ebenfalls zum
Stresserleben bei. Darüber hinaus haben die allermeisten Eltern Angst, sie
könnte ihre Kinder an den jeweils anderen Elternteil verlieren. Diese Angst ist
meiner Meinung nach der höchste Stressor, besonders bei höher eskalierten
Trennungsauseinandersetzungen.
Betrachtet man nur die aufgeführten Herausforderungen einer
Trennungssituation, lässt sich leicht erkennen, dass Menschen, die von Trennung
betroffen sind, unter großen Belastungen stehen, die an ihren psychischen und
physischen Kräften erheblich zehren.
Das Stresssystem wird aus unterschiedlichsten Gründen immer wieder aktiviert,
man wird permanent überrascht und muss entsprechend flexibel reagieren. Es
wird ständig nach Lösungen gesucht, häufig werden keine befriedigenden
Lösungen gefunden. So entsteht große Unsicherheit verbunden mit Hilflosigkeit.
Warum ist Stressreduktion so wichtig?
Wir wissen, dass die Beziehung zum Klienten der wichtigste Faktor für gelingende
Beratung ist. Daher ist es wichtig, zur Beruhigung beizutragen. Dies ist
notwendig, damit die Ratsuchenden erst einmal zur Ruhe kommen, zumindest in
der aktuellen Beratungssituation. Für den Moment körperlich spüren können,
welche positive Wirkung ein ruhiger Atem, ein bewusstes im Hier und Jetzt sein,
haben kann, wirkt sich zumindest für den Augenblick positiv auf den Körper und
Geist aus. Häufig wird von den Klienten erwartet, dass sie bereits in der ersten
Sitzung zu Lösungen kommen. In einer meist doch sehr belastenden Situation ist
das aber nicht möglich. Es ist erst einmal wichtig, dass der Klient beginnt, sich
im Beratungsraum sicher zu fühlen, um sich überhaupt dem Beratungsprozess zu
öffnen.
Je beruhigter der Klient wird, desto mehr gelingt es, Zugang zu den eigenen
Ressourcen zu finden und von stressauslösenden Gedanken und Gefühlen in
lösungsorientiertes Handeln zu kommen.
Die eigene Resilienz wird auf diese Weise nach und nach gestärkt. Inzwischen
liegen viele Definitionen vor, die Resilienz beschreiben. Für mein methodisches
Vorgehen in der Beratung beziehe ich mich auf die von Sebastian Mauritz
beschriebenen Faktoren:
Wenn Sie resilient sind, dann…

  • reagieren Sie flexibler auf herausfordernde Situationen.
  • passen Sie sich schneller an Veränderungen an.
  • merken Sie Stress schneller und reagieren auf diesen ressourcenvoller.
  • haben Sie ein höheres Maß an Selbststeuerungsfähigkeit.
  • denken Sie mehr in Wechselwirkungen statt in linear-kausalen Zusammenhängen.
  • sind Sie schneller wieder zentriert, wenn Sie mal aus Ihrer Mittegekommen sind.
  • durchleben Sie die kleinen und großen Krisen des Lebens mit mehrAkzeptanz und lernen aus ihnen.

Welcher Beratungsansatz ist hilfreich?
ACT Theorie und Praxis
An dieser Stelle soll nicht unerwähnt bleiben, das ich in sehr stressbelastenden
Konfliktsituation schwerpunktmäßig im Einzelsetting arbeite. Es geht mir in der
Beratung nicht primär um Lösungen, sondern um den Stressabbau und in der
Folge um die Förderung der Selbstreflexion. Ist diese Stabilisierung erreicht,
entwickeln sich die Lösungen meist ganz von allein.
Seit vielen Jahren arbeite ich mit den Methoden der Akzeptanz und
Commitmenttherapie. Diese Therapieform basiert auf 6 Säulen.
Die Akzeptanz- und Commitmenttherapie (ACT) ist ein Behandlungsansatz,
bei der verhaltenstherapeutische Techniken mit achtsamkeits- und
akzeptanzbasierten Strategien und mit Interventionen zur Werteklärung
kombiniert werden. Der therapeutische Ansatz wurde maßgeblich von dem USamerikanischen Psychologen Steven C. Hayes entwickelt.
Ziel der ACT ist es, Menschen in schwierigen Lebenssituationen, wieder in die
Lage zu versetzen, ein erfülltes und selbstbestimmtes Leben zu führen,
gleichzeitig aber auch Schmerzen zu akzeptieren, die unweigerlich dazu gehören.
ACT bezieht sich auf sechs Schlüsselprozesse. Diese sind: flexible
Aufmerksamkeit auf den Augenblick, kognitive Defusion, Akzeptanz, das Selbst
als Kontext, eigene Werte und engagiertes Handeln.
Im Folgenden beschreibe ich den Praxisbezug zur Trennungs- und
Scheidungsberatung sowie die Bedeutung der einzelnen Schlüsselprozesse
hinsichtlich der Stressreduktion und Resilienz Förderung.
Gegenwärtigkeit
Die meisten Klienten kommen in die Beratung, sitzen auf ihren Stühlen, sind
aber gleichzeitig nicht präsent. Sie befinden sich in all den Szenen der
Vergangenheit, oder aber in denen der Zukunft. Die Reaktion auf all dies ist
Stress.
Es geht also darum, in den Sitzungen die Betroffenen zunächst zu unterstützen
im gegenwärtigen Augenblick anzukommen, sich erst einmal zu spüren und wahr
zu nehmen, was gerade Jetzt ist. Es geht noch nicht um Reaktionen, Handlungen
oder gar Lösungen.
Natürlich sollten sich Beraterinnen auch selbst die Frage stellen, über welche Methoden sie verfügen, um Klienten zu unterstützen in den gegenwärtigen Augenblick zu kommen. Welches Vorgehen entspricht meiner Beraterhaltung. Wenn wir nicht im gegenwärtigen Augenblick sein können, weil wir von persönlichen Themen abgelenkt sind, sind wir kein authentisches Gegenüber für unsere Klienten. Hier geht es auch um die Selbstwahrnehmung und Selbstfürsorge des Beraters. Wie oben beschrieben, trägt dieser Aspekt -nämlich der der Gegenwärtigkeit- in Unabhängigkeit jeglicher Ideologien, zu einer guten Klienten- Beraterbeziehung bei. Akzeptanz Akzeptanz bedeutet“ Annehmen was ist“. Gelingt es, unsere Ratsuchenden zu unterstützen, die Erlebnisse das sein zu lassen was sie sind, nämlich Teil des gelebten Lebens, nicht länger mit ihnen zu ringen, Frieden mit ihnen zu schließen, haben sie einen wesentlichen Entwicklungsschritt für sich gemacht. Unserer Meinung nach ist der ständige innere Kampf gegen all die eigenen Gefühle, als auch der „Kampf“ über das Gericht sein Recht zu erhalten, ein Hindernis auf dem Weg zur Akzeptanz. Im Gegenteil, es entsteht immer mehr eine innere Verhärtung. Es wird immer mehr geschaut, wie kann ich meine Position durchsetzen, als viel mehr zu akzeptieren was Ist, um dann den Blick darauf zu richten, wie mit diesen, eigenen Gefühlen umgegangen werden kann. Es geht aber auch darum, eigene Gefühle zu akzeptieren und zu lernen, das Gefühl anzunehmen, bestenfalls ein anderes Verhalten zu erlernen, unter Akzeptanz des –meist unangenehmen Gefühls. Defusion Defusion bedeutet sich nicht zu verbinden mit den Gefühlen, Gedanken, Erinnerungen. In der belastenden Trennungssituation äußern die Klientinnen, (je strittiger je
eindrücklicher), ihre nicht vorhandene Selbstwirksamkeit, in dem sie über ihre
Hilflosigkeit und Machtlosigkeit, keinen Einfluss zu haben scheinen. Häufig
werden diese Gedanken durch alte Konstrukte oder Schemata getriggert. Der
ehemalige Partner ist mitunter nur Auslöser ganz persönlicher Themen und damit
verbundenen Gedanken. Hier können wir in der Beratung ansetzen, in dem wir
Methoden und Techniken anbieten, wie der Ratsuchende unabhängiger von all
den belastenden Gedanken werden kann. Denn wir wissen, Gedanken werden zu
Gefühlen und Gefühle führen zu Handlungen. Meist liegt hier der Hauptaspekt
der Beratung.
So kommt der Klientin zu sich und den eigenen Themen. Dadurch kann sich der Schritt in die „Selbst- Ständigkeit“ entwickeln. Dadurch wiederum die emotionale Trennung aus der Partnerschaft. Um mit Verena Kast zu sprechen, er kommt vom Wir Selbst, zum Ich Selbst. Selbst im Kontext Klienten in Krisen haben oft nur Kontakt mit einem Selbst, nämlich dem, in dem sie sich augenblicklich vorwiegend befinden. Nehmen wir als Beispiel Klientinnen, die in ihrer Rolle als Streitende, die auf ihr Recht, auf ihre Position
beharren. Sie wollen uns hartnäckig beweisen, dass sie nicht anders handeln
können als so wie sie gerade agieren, ja geradezu gezwungen sind, so zu
handeln, wie sie es tun. Daneben erleben sie sich mitunter fast ausschließlich in
der Rolle der Mutter oder des Vaters. Gerade diese Rollendefinition lässt sie so
Festhalten an Positionen hinsichtlich der Betreuungszeiten der Kinder oder
anderen Sorgerechtsrelevanten Themen.
Fragen nach den unterschiedlichen Rollen in anderen Kontexten ihres Lebens und
den damit verbundenen Wahrnehmungen-emotional, gedanklich, körperlich,
zeigen ganz andere Selbst-Anteile, die der Klient sichtlich erleichtert wahrnimmt.
So erlebt der Klient, ich bin mehr als meine jetzige Selbst- Erzählung. Aus
diesem Erleben heraus lassen sich meist Ableitungen für eine andere Sichtweise
im Selbst entwickeln.
Es geht in der ACT stets um Hinführung und Akzeptanz des Selbst, so vielfältig
es auch sein mag. Häufig lernen die Klienteninnen ihre persönliche Vielfalt erst durch die Beratung kennen. Dadurch können mitunter Ressourcen aktiviert werden, die lange Zeit verborgen waren. Werte Besonders in Krisen gerät die Richtung, die ein Leben nehmen soll, völlig aus den Augen. Im Vordergrund steht der Schmerz, die Wut, vielleicht auch Handlungen, die eigentlich den eigenen Werte entgegenstehen. Ihnen allen sind sicherlich genügend Klienten vor Augen, die meinen, sie müssten erneut einen Antrag beim Familiengericht stellen, um den Kampf zu gewinnen. All dies bezieht sich gegen den Anderen und nicht auf das eigene Wertesystem. Gelingt es durch die Beratung den Klientenin zu unterstützen, ihrem Leben eine
Richtung zu geben, in das es sich entwickeln soll, können sie entdecken, was für
ihr Leben wirklich wichtig ist, nach welchen Werten sich das Leben ausrichten
soll. Es wird quasi der eigene Kompass hergestellt, der zu einem
selbstbestimmten Leben führen kann.
Handeln
Werteorientiertes Handeln bedeutet sich auch in die Richtung zu bewegen, in die
ich will. Die Erfahrung mit Klienten in Trennungssituationen zeigt, dass sie sich
häufig vom Leben führen lassen und nicht sie das Leben lenken. Meist bedingt
durch die Krise und den damit verbundenen Anforderungen, sowie dem
überflutet sein von Gefühlen, die im Alltag ständig neu getriggert werden
können. Verständlicherweise braucht es in aktuellen Krisen Zeit und immer
wieder auch Ruhephasen, um an der persönlichen Entwicklung arbeiten zu
können.
Hierfür kann die Beratung Raum geben.
Folgerungen für die Trennungs- und Scheidungsberatung
Wie oben beschrieben ist die ACT zunächst kein Konzept für die TrennungsScheidungsberatung im Eigentlichen, sondern unterstützt den Klienten ein
werteorientiertes und dadurch ein zufriedeneres Leben zu führen. Die Erfahrung
zeigt, dass Klienten, die den Prozess der ACT erlebt haben, sich in ihrer
Selbstwirksamkeit deutlich gestärkt fühlten.
Die Befriedung der elterlichen Auseinandersetzung liegt hier tatsächlich nicht auf
der zu kooperierenden Elterneben, sondern viel mehr auf der individuellen
Haltung zu sich und dem Leben. Nur wenn die Klienten sich wieder voller
Ressourcen fühlen und gestärkt aus der Lebensphase heraustreten können, ist
der Trennungsprozess gelungen.
Nach meiner Erfahrung ist das das wesentliche Ziel in der Trennungs- und
Scheidungsberatung.
Katrin Normann
Dipl. Sozialpädagogin
Systemsiche Einzel- Paar- und Familientherapie